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Der kleine Schwarze

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Alle Triathleten kennen den „kleinen Schwarzen“, den Anzug aus Polychloropren, der nicht nur warm hält (im deutschen Sprachraum gibt es dafür auch das Wort „Kälteschutzanzug“) sondern auch gute Unterstützung beim Schwimmen leistet. Wobei gilt: je schlechter der Schwimmer, desto größer der Nutzen, weil der Anzug für eine wesentlich verbesserte Wasserlage sorgt. Damit sind wir technisch besser und damit auch schneller.

Seine guten Isolationseigenschaften verdankt es den vielen kleinen Gasbläschen im geschäumten Vulkanisat. Darüber hinaus wird die Oberfläche ein-oder beidseitig mit Nylon oder Lycra beschichtet, um sie zu schützen. Es gibt weltweit übrigens nur eine Handvoll von Herstellern, und obwohl man daraus schließen könnte, dass eh‘ alle gleich sind, gibt es große Unterschiede. Und die liegen in der Passform und Schnittführung – das A und O für jeden, der zum Beispiel einen Ironman bestreiten will. Auch spielt die Verarbeitung und Verwendung weiterer Rohmaterialien eine entscheidende Rolle. Ein Neo soll ja Auftrieb, Flexibilität, gutes Gleiten und Haltbarkeit vereinen.

Flexibilität – hier ist die Kombination aus Neopren und Beschichtung ausschlaggebend. Klar – die Kombination aus zwei hochwertigen, flexiblen Komponenten ist die beste – und die teuerste. Daher wird von den Firmen oft gemischt – höhere Flexibilität im Schulterbereich, weniger im Brustbereich und bei den Beinen z.B., was dort auch die Widerstandfähigkeit erhöht.

Die Gleiteigenschaften werden durch spezielle Nano-Beschichtungen erreicht – was die Neos von Tauchanzügen unterscheidet! Und wiederum gilt, die Beschichtung kann auch nur partiell sein. Hier muss man sich auf die Hersteller verlassen – und darauf, dass billige Anzüge nicht aus teuren Komponenten bestehen können.

Passform – die Hersteller kombinieren verschiedenen Neoprendicken für den jeweils optimalen Einsatz. Im Arm- und Schulterbereich, wo hohe Flexibilität gefragt ist, kommt Material von 1,5 – 2mm Stärke zum Einsatz. Bei Brust und Oberschenkeln geht man an die (vom internationalen Verband vorgeschriebene) Grenze von maximal 5mm. Wobei die Brustplatte meist jene 5mm aufweist, womit die meisten Schwimmer gut zurechtkommen. Der Oberkörper wird dadurch Richtung Wasseroberfläche gehoben, ohne die Wasserlage zu stark zu verändern. Anders ist es bei den Beinen. Gute Schwimmer mit guter Wasserlage werden durch zu dicken Neopren an den Beinen ins Hohlkreuz gedrückt, während jene, die mit der Schwimmlage kämpfen, von dickerem Neopren sehr profitieren.

Zu den Feinheiten der unterschiedlichen Dicke an unterschiedlichen Stellen kommt die Passform selbst – welche Größe? Oder gar eine Zwischengröße? Damen- oder Herrenmodell? Das sind wesentliche Fragen – und nicht nur jene des Geldes. Die verschiedenen Hersteller bieten deshalb immer wieder Testschwimmen an, bei denen man Neoprens ausprobieren kann. Und das sollte man auch wirklich tun. Erst nach 300 – 400m erkennt man, ob/wo ein Anzug reibt, ob er zu groß/zu klein/zu eng ist.

Und wie findet man die richtige Größe?

  • Er muss im Schritt richtig sitzen
  • Er sollte an Land eine Spur zu eng sein
  • Man sollte ihn fluten – also ganz ins Wasser, wieder heraus und Wasser ganz ablaufen lassen.
  • Im Wasser auf den Bauch legen und darauf achten, wie stabil die Lage ist – das zeigt auch, wie gut die Dickeverteilung passt
  • Im Neo sammelt sich übrigens Wasser – das ist normal, sollte aber nicht zuviel sein (1 Liter maximal als Richtwert). Ansonsten ist das Ding zu groß
  • Faltenbildung unter den Achseln bei gesenktem Arm ist normal, ansonsten sollen keine Verwerfungen auftreten
  • Und wenn sich das Gefühl einer Zwangsjacke einstellt, oder nicht verschwindet, ist er zu eng
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